Sind ja jetzt noch mal zwei Tage Chemo angesetzt mit zusätzlich 3,5 l Spülmittet plus diversen Geschichten gegen Übelkeit und andere unangenehme Nebenwirkungen.
Da mir nicht klar war, was da im Laufe des Tages so auf mich zukommt habe ich das Angebot der Physiotherapeutin Frau Pawandenat zum Nordic Walking sehr gern angenommen. Nachdem es Zeiten gab, wo ich die Knüppel jeden Tag in der Hand hatte, war es doch irgendwie neu. Es ist aber so, dass man es nicht verlernt, wie Radfahren oder Schwimmen. Und ich halte es nach wie vor für eine hervorragende Bewegungsform, die fast alle Muskelgruppen anspricht, gut dosierbar ist und ohne großen Aufwand überall betrieben werden kann.
Wir waren etwa 45′ unterwegs und es war traumhaft, Puls um die 115, geht eben sehr schnell hoch. Der Waldpark ist wirklich toll, schattig, angenehme Temperaturen, alter Baumbestand und nicht allzu viele Leute. Wie es unter Stockenten so üblich ist, viel erzählt aber das gehört ja dazu. Und für mich wichtig: ich kann es noch. Sicher gab es mal Zeiten, wo der Stockeinsatz dynamischer war, wird aber vielleicht wieder.
Am Nachmittag noch ganz netten Besuch gehabt Susann und Thorsten Knab waren da, leider durfte nur einer rein, da mein Kontingent für diesen Tag schon aufgebraucht war, dieses mal Thorsten. Macht Mut und hilft solche Freunde zu haben.
Am Abend kam Prof. Bornhäuser noch mal zu mir, was ich nicht für selbstverständlich halte. Er wollte sich in seinen dreiwöchigen Urlaub verabschieden und mir noch mal Mut machen, dass alles nach Plan läuft. Unangenehm, dass er sich dem Druck der Basis beugen musste, dass ich nicht mehr Rad fahren darf. Aber schon die rechtliche Seite ist heikel, ist ja richtig. Festgelegt wurde und auch bei der Basis durchgestellt, dass ich raus darf, wenn die Blutwerte es erlauben. Es gab dann noch einiges zu erzählen, ein beeindruckender Mann.